Durch falsches Lüften ist die Gefahr von feuchten Wänden infolge Kondensationsfeuchte deutlich erhöht.
Wegen der im Sommer plötzlich auftretenden Feuchtigkeits- und Schimmelschäden in Kellerräumen werden häufig Baubiologen und Sachverständige gerufen und um Rat gebeten. Sobald die ersten heißen Tage in der beginnenden Sommerzeit zu erwarten sind, werden häufig die im Winter festverschlossenen Räumen wieder geöffnet. Der im Winter gelegentlich auftretende Kellergeruch soll jetzt „rausgelüftet“ werden und Fenster und Türen werden dann den ganzen Tag geöffnet.
Jedoch statt eines gewünschten trockenen Kellers wird das Gegenteil erreicht: Bei heißem Wetter tropft das Wasser von den kalten Wasserleitungen, und Wände scheinen zu schwitzen.
Was ist die Ursache? Die feuchtwarme Luft von außen strömt in den kühlen Keller und kondensiert an den kühlen Wandoberflächen und Wasserleitungen.
Den Effekt kennt man auch, wenn im Sommer aus dem Kühlschrank kalte Getränkeflaschen aus dem Kühlschrank entnimmt: Die warme Zimmerluft kühlt an der kalten Flasche ab und die von der Luft abgegebene Feuchtigkeit wird als „Wasserperlen“ auf der Flasche sichtbar.
Das Gleiche passiert das auch mit den Kellerwänden im Sommer. Hier ist zusätzlich die Gefahr der Durchfeuchtung der Wandoberflächen, wie Tapeten und Putz, gegeben.
Langfristig ist dann eine Schimmelbildung unvermeidbar; vor allem bei zellulosehaltigen Tapeten, oder Wandfarben mit organischen Bestandteilen.
Ich möchte doch den Keller im Sommer lüften, was kann ich dann tun um eine Schimmelbildung und Durchfeuchtung der Wände zu vermeiden?
Wichtig ist, dass beim Lüften der Kellerräume im Sommer darauf geachtet wird, dass die Außentemperatur geringer ist als die Innentemperatur.
Das heißt, dass in den warmen Sommermonaten ab besten am späten Abend oder früh am Morgen gelüftet wird.
Auch in Wohnräumen kann im Sommer im ungünstigen Fall infolge falscher Lüftung ein Schimmelbefall auftreten.
Wie das?
Hierzu hat die Baubiologie Geiger einen konkreten Fall aus der Vergangenheit:
Eine Kundin ist im Sommer für fünf Wochen verreist und hat als Diebstahlschutz und aus Sorge vor Überhitzung Ihrer Wohnung sämtliche Rollläden in Ihrer EG-Wohnung fast vollständig heruntergefahren (sichtbare Lichtschlitze zwischen den Lamellen der Rollladenpanzer)
Zur Lüftung Ihrer Räume hat Sie in einigen Räumen die Fenster in „Kippstellung“ geöffnet. Ferner wurde noch eine zusätzliche Diebstahlverriegelung zur Vermeidung des Aushebelns der Fenster angebracht.
Nach fünf Wochen ist sie aus Ihrem Urlaub zurückgekehrt und stellte „Schreckliches“ fest: Nein, es wurde nicht eingebrochen, doch waren fast alle Wänden mit Schimmel befallen.
Wie konnte das geschehen? Als die Dame Ihre Wohnung zu Reise verlassen hatte, war diese noch recht kühl. Während Ihrer Abwesenheit war es draußen teilweise schwülwarm, sprich die warme Außenluft hatte sehr viel Feuchtigkeit aufgenommen.
Durch die nicht vollständige geschlossenen Rollläden und auf „Kipp“- geöffneten Fenster konnte die feuchtwarme Luft in die kühlen Innenräume strömen. Die mit Feuchtigkeit angereicherte Warme Luft kondensierte an den den kalten Oberflächen und hat zum Schimmelbefall in der Wohnung beigetragen.
Wie hätte die Dame den Schaden vermeiden können?
1. Rollläden offen und die Fenster geschlossen lassen, bzw. zumindest die Fenster geschlossen lassen.
2. Eine vertraute Person damit beauftragen, die Wohnung mehrfach gezielt zu lüften. – Unter der Berücksichtung, dass die Innenräume nicht wesentlich kälter aus die Aussenluft sind.
Was kann ich im Sommer für einen trockenen Keller und zur Vermeidung von Schimmelbefall tun?
An heißen Sommertage am besten tagsüber nicht lüften, oder spät am Abend, bzw. früh am Morgen – sprich wenn die Außentemperaturen deutlich unter den Innentemperaturen liegen.
An kühlen Sommertagen die Kellerräume mehrfach für 10 – 15 Minuten lüften.
Stellen Sie keine großen Schränke an Außenwände.
Lagern Sie keine feuchteempfindlichen Gegenstände, wie Kartons, Holzöbel, etc. in dauerhaft feuchten Kellern (z. B Gewölbekeller oder nicht isolierte Keller von Altbauten).
Beim Waschen und Trocknen im Keller für einen gezielte Be- und Entlüftung Sorge tragen: Am besten ist diese durch sogenannte Kellerlüftungsautomaten zu erreichen. Diese führen ständig Temperatur- und Feuchtedifferenzmessungen (Vergleich von Außen- und Innenlufttemperatur und -feuchtigkeit) durch und lüften optimiert.